Ein Ort mit Geschichten
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Über dem Städtchen thront, wie ein Adler in seinem Horst, eine Burgruine, zu deren Füßen die Stadt einen Dornröschenschlaf schlummert, vor allem in der kühleren Jahreszeit. Im Sommer dagegen schnellt die Einwohnerzahl auf über 35.000 und damit auf das Niveau einer Kreisstadt, sobald der Teilort Port Bourgenay zum Ferieneldorado anschwillt. In der restlichen Zeit leben nur ca. 7.500 in diesem Örtchen. Der Hauptort ist, wie viele französische Orte, in den Randbezirken unscheinbar und beliebig: Viele kleine, eingeschossige Gebäude und dazwischen die obligatorischen Kommerzzentren und die Ortsmitte unterscheidet sich nur geringfügig, bis man zwischen den Häusern auf einem Hügel den Donjon, den Hauptturm der Ruine bemerkt! Was für ein Höhepunkt!
Unter mittelalterlicher Musikbeschallung führt ein schattiger Weg um den Hügel herum hinauf zur Burg. Man kann sich hier Turnier, Burgfräulein und Ritter nicht nur vorstellen, sondern geht staunend zwischen ihnen umher, zumindest in den touristischen Sommermonaten. Es gibt Ritterkämpfe, Bogenschützen-Turniere, Falkner, mittelalterliche Spektakuli allenthalben! Es lohnt sich sehr nach Veranstaltungen auf der Burg Ausschau zu halten! Leider war, als wir die Burg besuchten, gerade keine Veranstaltung.
Dennoch ist Talmont ein ganz entzückendes kleines Städtchen, das von seiner Geschichte lebt.
Geschichte 1
Auch die Geschichte der Burg ist spannend. Um 1025 begann der Herzog von Aquitaine und Graf von Poitou, Guillaume der Kahle, der erste Herr von Talmont, mit dem Bau einer Mauer rund um den Felsen, erweitert um einen Wassergraben aus den beiden Wasserläufen der Payré. Im Gegensatz zu vielen Burgen aus dieser Zeit baute Guillaume die Burg aus Stein und nicht wie andere aus Holz. Und als Krönung der Festung errichtete sein Sohn William Young den imposanten Donjon, eine Art trutzigen Wohn- und Wehrturm, der die Gegend weithin dominiert. Unter diesem Schutz gedieh die Stadt und wurde ein reges Handelszentrum mit einem großen Hafen an der Mündung der Payré. Damals lag die Küstelinie und damit die Mündung des Flüsschens nicht so weit von der Stadt entfernt.
In der Folgezeit wurde der prunkvolle Turm durch ein Feuer teilweise zerstört. Noch heute zeugen von der Hitze gerötete Steine von dem Inferno, das dort getobt haben muss. Aber die Festung wurde immer weiter zu einem befestigten Schloss ausgebaut.
1182 wurde Richard der Erste, genannt Richard Löwenherz, der Herr von Château Talmont und blieb sein Herr bis 1199. In dieser Zeit wurde die Burg weiter ausgebaut.
Im 16. Jahrhundert war Talmont eine protestantische Hochburg. Die Burg wurde von den Hugenotten unter der Führung von Heinrich von Navarra belagert und nach dessen Krönung zum französischen König, sowie seinem Übertritt zum katholischen Glauben, weiter ausgebaut.
Aber bereits 1628 ließ Kardinal Richelieu einen großen Teil der Burg und ihrer umliegenden Anlagen abreißen.
Die Ruine wurde von den Menschen der Gegend für einige Jahrhunderte als Steinbruch genutzt, bis 1920 die Gemeinde Talmont die Ruine kaufte und als historisches Monument einstufen ließ.
Sehenswürdigkeiten2:
- Château de Talmont1, eine Burg aus dem 11., 15. und 16. Jahrhundert
- Château des Granges-Cathus, 16. Jahrhundert
- Château de la Garcillière
- Château de Bourgenay
- Kirche Saint-Hilaire
- Notre Dame de Bourgenay, eine Kapelle aus dem 19. Jahrhundert
- Kapelle Saint-Pierre, 10. Jahrhundert
- Das Vendée Automobile Museum3
- Das Siebter Kontinent Aquarium4
- Plage du Veillon5
Unser Fazit
Talmont-Saint-Hilaire überrascht mit einer Burgruine, die Einiges zu bieten hat. Im Sommer platzt Port Bourgenay aus allen Nähten und der weithin berühmte Strand Plage du Veillon läd zum Badespaß ein. Ein Ort mit Kultur, Unterhaltung und sportlichem Spass.
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