Am letzten Tag unseres Urlaubs entdeckten wir etwas Entzückende: In Les-Sables-d’Olonne gibt es eine Straße, die mit zahlreichen Muschelbildern verziert ist. An fast jeder Hausecke erfreuen kunstvolle Collagen aus Muscheln, Steinen und anderen Meeresüberresten das Auge. Ein Besuch dort lohnt sich!
Nach ein paar Tagen entdeckten wir vor unserer Terrasse, vielleicht 20 Meter entfernt, ein Tier, das sich nach etwas Grübeln als Nutria herausgestellt hat. Trotz wahrem Fotomarathon sind nur wenige Bilder scharf geworden. Das Beste davon, und was sonst noch an sehenswerter Aussicht zu entdecken war, findet Ihr hier.
Im Westen der Vendée liegt die kleine Hafen-, Fischer- und Bade-Stadt Les-Sables-d’Olonne mit 14.376 Einwohnern (2014). Die nahegelegenen Nachbargemeinden mitgerechnet leben in dieser Region über 40.000 Menschen. Berühmt ist die Stadt für ihre hier startende und alle 4 Jahre stattfindende weltweite Regatta „Vendée Globe“.
Übersichtsplan
Unser Kennenlernen
Wir haben das Städtchen zunächst beim Bummeln und Entdecken kennengelernt. Seine Fußgängerzone ist klein aber fein und der Hafen lädt zum Entdecken ein! Der wahre Schatz allerdings ist der weite Sandstrand!
Wir haben uns (leider) weniger schöne Tage zum Besuch gewählt, aber an einem sonnigen Tag kann ich mir diesen Strand wunderbar vorstellen! Er liegt direkt auf der Meerseite, dann kommt die Innenstadt und dann der weit ins Land verschobene Hafen.
In den Nachbargemeinden Château-d’Olonne und Olonne-sur-Mer liegen die Industriegebiete und Einkaufszentren mit allen wichtigen Anbietern.
In der Umgebung gibt es regelmäßig Freizeitangebote, wie Segel und Paddelwettbewerbe und die schon erwähnte weltweite Regatta Vendée Globe. Ein kleiner, aber feiner Zoo rundet das Angebot dieser hübschen Stadt ab.
Links
Unser Fazit
Die Stadt bietet vielfältige und gute Einkaufsmöglichkeiten, hat ein breites Freizeitangebot und besticht durch seine wunderbare Lage und Aufteilung.
5 von 5 Punkten halten wir für angemessen!
Über die Vendée und weshalb wir dorthin gefahren sind
Nach zahlreichen Urlauben in der Normandie und einem Ausflug an die Côte d’Azur, wollten wir die Landkarte Frankreichs weiter erkunden. Meine Partnerin war bereits in ihrer Jugend einmal im Departement Vendée gewesen. So war die Idee geboren, die Vendée zu entdecken und eine kleine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen.
Wie immer suchten wir für unseren Sommerurlaub eine günstige Gîte (Ferienwohnung). Zu unserer Überraschung waren diese in der Vendée deutlich teurer, als vergleichbare Gîten in der Normandie. Unter de.Gites-de-france.com fanden wir im Frühjahr 2017 nur noch wenig preiswerte Angebote für 2 Personen im Juni. Allgemein ist es schwierig Gîten für 2 Personen zu finden. Meist werden nur Wohnungen für 3 und mehr Personen angeboten, noch schwieriger wird es, wenn weitere Wünsche hinzukommen. So wünschten wir uns Nähe die zum Meer, 2 Zimmer und, falls möglich, WLAN. Das Ergebnis war mager. Die Gîten waren meist belegt oder zu teuer. Wir wollten bereits unser Reiseziel ändern, als wir unsere Suche erweiterten. Unter hometogo.de fanden wir noch ein paar weitere Angebote. Dort stolperten wir auch über Angebote von Pierre et Vacances. In Port Bourgenay gibt es ein, nein eigentlich mehrere, Feriendörfer, die von Pierre et Vacances und Tochtergesellschaften, etwa maeva.com betrieben werden.
Zu unserem großen Erstaunen fand sich sehr wenig Reiseliteratur zu dieser Region. Kein Vergleich mit Bretagne, Côte d’Azur oder inzwischen auch der Normandie, zu denen es doch eine Menge an Reiseführern und Sekundärliteratur gibt. Wir hatten uns also ein weitgehend unentdecktes Land (zumindest für deutsche Touristen) ausgesucht. Das konnte spannend werden…
Über dem Städtchen thront, wie ein Adler in seinem Horst, eine Burgruine, zu deren Füßen die Stadt einen Dornröschenschlaf schlummert, vor allem in der kühleren Jahreszeit. Im Sommer dagegen schnellt die Einwohnerzahl auf über 35.000 und damit auf das Niveau einer Kreisstadt, sobald der Teilort Port Bourgenay zum Ferieneldorado anschwillt. In der restlichen Zeit leben nur ca. 7.500 in diesem Örtchen. Der Hauptort ist, wie viele französische Orte, in den Randbezirken unscheinbar und beliebig: Viele kleine, eingeschossige Gebäude und dazwischen die obligatorischen Kommerzzentren und die Ortsmitte unterscheidet sich nur geringfügig, bis man zwischen den Häusern auf einem Hügel den Donjon, den Hauptturm der Ruine bemerkt! Was für ein Höhepunkt!
Unter mittelalterlicher Musikbeschallung führt ein schattiger Weg um den Hügel herum hinauf zur Burg. Man kann sich hier Turnier, Burgfräulein und Ritter nicht nur vorstellen, sondern geht staunend zwischen ihnen umher, zumindest in den touristischen Sommermonaten. Es gibt Ritterkämpfe, Bogenschützen-Turniere, Falkner, mittelalterliche Spektakuli allenthalben! Es lohnt sich sehr nach Veranstaltungen auf der Burg Ausschau zu halten! Leider war, als wir die Burg besuchten, gerade keine Veranstaltung.
Dennoch ist Talmont ein ganz entzückendes kleines Städtchen, das von seiner Geschichte lebt.
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